Montag, 28. Mai 2012

Internet macht mobil

Ich bin immer wieder auf der Suche nach Beispielen wie das Internet unsere Welt positiv verändern kann, denn richtig, es bietet viele Gefahren z.B. für unsere Daten, ganz besonders aber für unsere Zeit. Ein negatives Beispiel wären hier Internetspiele. Der Suchbegriff "free online games" ergibt 1.970.000.000 Treffer bei Google, fast 5 mal so viele wie der Suchbegriff "social network". Schade, weil die Vernetzung von vielen Menschen kann uns im Gegensatz zu den meisten Spielen weiter bringen.

Hier mein positives Beispiel: Wer heute für kleines Geld verreisen will, weil er z.B. das Wochenende nicht in seiner Studentenbude in Nürnberg sondern bei seiner Freundin in Würzburg verbringen möchte, hat viele Möglichkeiten.
Klassisch für den Studenten wäre mit der Bahn. Das kostet regulär etwa 20 Euro, mit dem ICE geht es 15 min schneller und kostet 27 Euro. Solange die Bahn noch ein Bayernticket für mehr Personen anbietet kann es natürlich billiger werden, setzt aber entsprechenden Aufwand bei der Mitfahrersuche am Bahnhof voraus.
In unserem Beispiel Nürnberg-Würzburg verbindet eine große Autobahn die beiden Städte, tausende von Autos fahren ständig von Nürnberg nach Würzburg und in den meisten Autos wäre noch jede Menge Platz. Vor einigen Jahren hat man sich deshalb mit ausgestrecktem Daumen an die Straße gestellt, eigentlich ein gutes System. Heute würde wohl kaum noch ein Auto anhalten. Aber genau das selbe System steckt hinter Internetseiten wie mitfahrzentrale, mitfahrgelegenheit oder drive2day: Jemand wäre grundsätzlich bereit andere Reisende mit zu nehmen und erstellt einen Eintrag: "Ich fahre am ... um ... von... nach... mit Zwischenstopp in... und habe ... Plätze frei, mein Auto ist ein ... und ich bin ..., kosten etwa..., wer mitfahren will meldet sich unter ..."Jemand der eine Mitfahrgelegenheit sucht kann im Suchfenster Ort und Zeit angeben und findet verschiedene Angebote, in unserem Beispiel an einem Freitag Abend Nürnberg-Würzburg für 5-7 Euro.
Die Macher der Internetplatform tamyca gehen sogar noch einen Schritt weiter. Es fahren nicht nur viele Autos mit freien Sitzplätzen rum, sondern es parken auch viele Autos oft mehrere Tage ungenutzt. Warum sollte man sich also ein eigenes Auto kaufen, wenn man das Auto in der Nachbarstraße günstig mit nutzen könnte. In unserem Beispiel würden wir ab Nürnberg von Freitag Abend bis Sonntag Abend ein A4 Cabrio für 65 Euro bekommen. Dazu kommt dann aber noch das verfahrene Benzin. Das ist zwar sogar teurer als der ICE, bietet aber ein Maximum an Flexibilität und die Möglichkeit für eine Cabrioausfahrt mit der Freundin am Samstag Nachmittag, eigentlich eher etwas besonderes für einen Studenten.
Allerdings müssen wir hier auch fair bleiben. Die Angebote von herkömmlichen Autovermietungen wie sixt oder europcar unterscheiden sich nicht all zu extrem von den privaten Angeboten. Für 71 Euro + Benzin bekommt man z.B. einen quasi neuen VW Polo für den geplanten Zeitraum und darf dabei sogar noch 650 km weiter fahren.

Fazit: Das Internet bietet die Möglichkeiten sich für Menschen leichter auszutauschen. Absprachen für die gemeinsamme Nutzung z.B. von Autos sind hierbei ein positives Beispiel, eine sogenannte win-win-Situation ;-)